Kirchliche Trauung

Bevor Sie zur Kirche kommen, sind Sie vor dem Standesbeamten durch Ihr Jawort ein Ehepaar geworden. Die kirchliche Trauung ist nicht einfach die feierlichere Wiederholung des  Standesamtes.
Die kirchliche Trauung ist ein Fest, bei dem deutlich werden soll, in welchem Geist Sie Ihre Ehe führen wollen und können.

Dazu gehört:

  • der Dank an Gott dafür, dass er Sie miteinander verbunden hat,
  • die Suche bei Gott nach Orientierung für ein gelingendes Leben,
  • Ihr Versprechen voreinander, vor Gott, vor den Gästen, dass Sie Ihre Ehe im Geist des christlichen Glaubens führen  wollen,
  • der Segen, also das Versprechen Gottes, dass er Sie in Ihrer Ehe leiten, tragen und ermutigen wird. 

Trauvorbereitung

Hier können Sie sich über das Vorgehen und die einzelnen Elemente der kirchlichen Trauung ausführlich informieren.
Orientierung für ein Leben

Wie kann unser gemeinsames Leben so gelingen, dass wir uns gegenseitig fördern, aneinander wachsen, einander stützen und bereichern? Die biblische Tradition ist voll von guten Orientierungen in diesen Fragen. Einige dieser grundlegenden, klassischen Bibeltexte werden bei der Trauung vorgelesen. Außerdem versuchen Pfarrerin oder Pfarrer, in der Trauansprache für Sie persönlich Anstöße zu geben.
Der Trauspruch

In der Trauansprache wird die Pfarrerin/der Pfarrer einen kurzen biblischen Text, den „Trauspruch" auslegen, der Sie in Ihrer Ehe begleiten soll. Diesen Spruch können Sie gemeinsam aus-wählen. Im Internet finden sich hierzu zahlreiche Anregungen, z.B. auf der Seite www.trauspruch.de.
Das Trauversprechen

Im Gottesdienst versprechen Sie, dass Sie Ihre Ehe im Geist des christlichen Glaubens führen wollen. Die genauen Formulierungen wird die Pfarrerin/der Pfarrer noch mit Ihnen besprechen.
Der Trausegen

Die Trauung ist ein Einschnitt, eine wichtige Markierung in Ihrem Lebenslauf. An diesem Einschnitt wird Ihnen der Segen Gottes persönlich unter Handauflegung zugesprochen. Wer sprechen Ihnen Gottes Versprechen zu, Sie in Ihrem gemeinsamen Leben zu begleiten und zu leiten.
Abendmahl

Im Traugottesdienst soll deutlich werden, dass die Nähe, Liebe und Verbundenheit, die Menschen sich gegenseitig geben, in der Nähe, Liebe und Verbundenheit Gottes ihre Wurzel hat. Das wird besonders deutlich, wenn im Traugottesdienst auch das Abendmahl gefeiert wird. Gerne können Sie mit der Pfarrerin/dem Pfarrer besprechen, ob Sie das wünschen und wie ein Abendmahl im Traugottesdienst gestaltet werden kann.
Viele können sich beteiligen

Die Trauung soll ein persönliches Erlebnis sein für Sie und für die Gäste. Deshalb ist es schön, wenn Freunde, Verwandte, Trauzeugen sich an der Gestaltung des Gottesdienstes beteiligen. Dazu gibt es viele Möglichkeiten. Einige Beispiele: • Musikalische Beiträge instrumental oder gesungen. Bitte besprechen Sie dann mit dem Pfarrer / der Pfarrerin, wie die Liedtexte zum Gottesdienst passen. • Ein guter Freund (oder auch Sie selbst) könnte kurz erzählen, wie Sie beide sich kennen gelernt haben, wie Ihr gemeinsamer Weg bisher verlief. • Einzelne könnten Texte im Gottesdienst vorlesen. • Nahe Menschen können Ihnen gemeinsam mit der Pfarrerin/dem Pfarrer den Segen Gottes zusprechen. • Vielleicht gibt es ein Gedicht, einen kurzen Text, die Ihnen wichtig geworden ist? Das könnte im Gottesdienst vorgelesen werden.
Musik und Singen

Musik gehört zu einem Fest. Und zur Kirche und zum Gottesdienst gehört auch das gemeinsame Singen. Andererseits sind viele unsicher, weil sie Lieder nicht kennen und auch sonst selten singen. Sie können mit Pfarrerin oder Pfarrer besprechen, welche Lieder sich für Ihre Trauung am besten eignen. Die weitere musikalische Ausgestaltung der Trauung besprechen Sie am besten direkt mit dem zuständigen Kirchenmusiker.
Planung

Wenn Sie Kontakt mit dem Pfarrer/der Pfarrerin aufnehmen, wird gerne ein Traugespräch ausgemacht, in dem alles um die kirchliche Trauung herum besprochen werden kann. Bitte sprechen Sie erst mit einem Pfarrer bzw. einer Pfarrerin, bevor Sie einen Termin unverrückbar machen (beispielsweise durch die Buchung von Musik oder Wirtshaus). Wir geben uns immer Mühe, Ihren Wünschen gerecht zu werden, aber es gibt Termine, die bei uns schon besetzt sind, und an denen auch keine Vertretung zu finden ist. (2012 nach uh 2007)

 
Trauung in besonderen Fällen

Kann ich getraut werden, wenn mein Partner geschieden ist, oder wenn er nicht der Evangelischen Kirche angehört? Können wir ökumenisch heiraten oder müssen wir das sogar? Fragen gibt es viele. Die Antworten finden Sie hier.
Trauung Geschiedener

Das Scheitern einer Ehe ist ein gravierender Einbruch im Leben zweier – meist nicht nur zweier – Menschen. Es tut gut, sich mit solchen Brüchen bewusst auseinanderzusetzen und auch nach den eigenen Anteilen am Scheitern zu fragen. Dass wir immer wieder Scheitern, gehört zu unserem Leben allerdings dazu. Wer einmal gescheitert ist, dem soll ein neuer Anfang nicht grundsätzlich verwehrt werden. Deshalb gibt es in der Evangelischen Kirche die Möglichkeit, auch als Geschiedener eine neue Ehe mit einer kirchlichen Trauung zu begehen. Im Gespräch mit dem zuständigen Seelsorger wird auch zur Sprache kommen, wie die Erfahrungen aus der geschiedenen Ehe den Neuanfang mit prägen.
Schon lange verheiratet

Bei manchen Paaren entsteht der Wunsch nach einer Kirchlichen Trauung erst nach vielen Jahren der Ehe. Dem steht nichts im Wege. Es kann ein Fest sein, bei dem man besonders intensiv zum Ausdruck bringt, was das Zusammenleben schon lange geprägt und getragen hat. Auch die Verbindung der Trauung mit einer Taufe – ironisch oft "Traufe" genannt ist möglich.
Katholisch – Evangelisch

Konfessionsverbindende Paare haben grundsätzlich drei Möglichkeiten.

  • die Evangelische Trauung Der katholische Partner kann bei seinem katholischen Gemeindepfarrer die sogenannte "Formpflichtbefreiung" beantragen. Dann wird die Evangelische Trauung auch von der Katholischen Kirche anerkannt.
  • die Katholische Trauung Sie wird ohne weiter formelle Vollzüge auch in der Evangelischen Kirche anerkannt.
  • die Ökumenische Trauung, Hier wirken sowohl ein katholischer als auch ein evangelischer Geistlicher mit.

Streng genommen gibt es nur eine Katholische Trauung unter evangelischer Assistenz oder umgedreht. Ausschlaggebend ist jeweils, in welcher Kirche die Trauung stattfindet.
Trauung mit einem nicht-christlichen Partner

 Ein Gottesdienst anlässlich der Eheschließung zwischen einem evangelischen und einem nicht-christlichen Partner ist prinzipiell möglich. Dabei macht es zunächst keinen Unterschied, ob der Partner aus der Kirche ausgetreten oder religionslos ist oder ob er sich zu einer nicht-christlichen Religion bekennt. Voraussetzung ist, dass der nichtchristliche Partner Form und Inhalt des Gottesdienstes respektiert. Bei der Gestaltung der Liturgie wird darauf geachtet, dass niemand Aussagen macht, die er nicht innerlich bejahen kann.
Keiner gehört einer Kirche an

In diesem Fall ist einer kirchliche Trauung nicht möglich und wohl auch nicht sinnvoll. Wenn der Wunsch nach geistlicher Begleitung anlässlich der Eheschließung spürbar wird, könnte das ein Grund sein, über einen Kircheneintritt oder über die Taufe nachzudenken.